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SG 1948 Schochwitz sorgt als Neuling für Furore in der Tischtennis- Bezirksliga

Sensation krönt Super-Saison

Schochwitz. Dieses Wagnis hat sich gelohnt: Als die SG 1948 Schochwitz im Sommer vorigen Jahres erstmals in der Vereinsgeschichte in die Tischtennis-Bezirksliga gestartet ist, konnte keiner ahnen, wie erfolgreich die junge Mannschaft diese Herausforderung bewältigen wird. Nach Abschuss der Saison 2018/19 landet der Neuling aus dem Laweketal auf einem hervorragenden fünften Platz. Punktgleich mit dem Wernigeröder SV, der als Vierter die bessere Satz-Differenz hat. Mit diesem furiosen Abschneiden hat keiner bei der SG 1948 in den kühnsten Träumen gerechnet. „Das übertrifft all unsere Erwartungen“, so Dennis Machus, der Sportvorstand des Vereins. Dazu passt auch der sensationelle 9:6-Heimsieg der Schochwitzer Tischtennisspieler zum Abschuss der Saison gegen den Tabellenzweiten aus Röblingen. Herzlichen Glückwunsch!

Dabei schwang sich Eckhardt März, mit 56 der älteste Spieler im Team, zu einer herausragenden Leistung auf. Er siegte bei seinem letzten Spiel in der Bezirksliga-Vertretung der SG 1948 nicht nur mit Max-Benjamin Bergmann im Doppel glatt mit 3:0 gegen den Favoriten. Auch in seinen beiden Einzeln war der Nestor der Truppe nicht zu bezwingen. „Ecki“, wie ihn alle rufen, und Nico Grobfeldt banden mit ihren Erfolgen in den abschließenden Einzel-Partien endgültig den Sack zu. Danach wurde das Team, in dem auch der 21-jährige Julian Fuchs über sich hinauswuchs,  von den zahlreichen Zuschauern in der Gotthardtscheune als „Local Heros“ gefeiert. Für Eckhardt März, der aus Wallhausen stammt und vor acht Jahren zur SG 1948 stieß, war dieser Erfolg der krönende Abschluss seiner Karriere in der höchsten Spielklasse, in der Schochwitz vertreten ist.

Als der Sieg nach zweieinhalb Stunden eingefahren war, schwappten auch bei Jens Rühlemann aus Köllme die Emotionen über. „Ein klasse Abschluss der Saison. Ich bin stolz darauf, ein Teil dieser Mannschaft zu sein“, tat er über WhatsApp allen im Verein kund. Ein Riesen-Dankeschön richtet er auch an alle Zuschauer, „die immer zum Anfeuern und Mitfiebern am Start sind“, so der beste Tischtennisspieler der SG 1948. Er kam in der Bezirksliga-Rangliste im Einzel auf einen ausgezeichneten fünften Platz. Nach dem überragenden Abschneiden war das Team natürlich in Feierlaune. In einem Lokal in Halle wurde nicht nur auf die gelungene Premiere in der Bezirksliga angestoßen. Besonderen Grund zur Freude hatte Niclas Junold, der am Tag darauf  20 Jahre alt geworden ist.

Das „Nesthäkchen“ im Team hat in der Rangliste der besten Bezirksliga-Spieler einen beachtlichen elften Platz erreicht. Trotz seiner Jugend ist der ruhige und bescheidene Hallenser eine wichtige Stütze der Schochwitzer Top-Vertretung, der auch die Zukunft gehören sollte. Immerhin sind vier der sechs Spieler nicht älter als 30. Auch Nico Grobfeldt befindet sich mit seinen 41 Lenzen noch im besten Tischtennis-Alter. Wer in der nächsten Saison die vakante Stelle von „Ecki“ einnimmt, ist noch offen. Doch im Kader der SG 1948 bieten sich mit Nico Fiebig und Robert Meyer, beide aus Höhnstedt, weitere talentierter Spieler an, diese Lücke zu schließen. 

Das „Dream-Team“ der SG 1948 Schochwitz: Jens Rühlemann, Nico Grobfeldt, Eckhardt März, Max-Benjamin Bergmann, Julian Fuchs und Niclas Junold (von links) vor dem Spiel gegen Röblingen. Foto. Bahn

Ohne Blatter geht die Luft aus 

Zufrieden kann der Verein auch mit dem Abschneiden der SG 1948 in der 1. Kreisklasse sein. Eine  Zeit lang konnte die dritte Schochwitzer Vertretung sogar ein Wort im Aufstiegskampf mitreden. Doch im Endspurt ging der Mannschaft, in dem der Vereinsvorsitzende Holger Schröter mitspielt, die Luft aus. Dadurch wurden auch die letzten beiden Begegnungen der Saison gegen Teams aus Merseburg verloren. So sprang am Ende hinter Schwerz, Krosigk und Merseburg ein undankbarer vierter Platz heraus. Ein Grund für die schwächere Rückrunde war das Fehlen von Jeanette Blatter. Die Studentin der halleschen Universität  trat ein Praktikum in Hamburg an und konnte so nur noch bei einer Partie mitspielen. Sie blieb dennoch mit einer Bilanz von 22:2 Punkten die erfolgreichste Akteurin der SG 1948 in dieser Spielklasse. Aber auch Holger Schröter sowie Roland Gayda und Diego Weber, der in der Rückrunde zum Team stieß, haben positive Gesamtbilanzen erzielt. Als bestes Schochwitzer Doppel in der 1. Kreisklasse  erwies sich das Duo Blatter/Machus, das sieben Siege bei drei Niederlagen vorweisen kann.

Rettung in letzter Minute

Grund zum Jubeln gab es auch bei den Schochwitzer Spielern in der 2. Tischtennis-Kreisklasse. Durch zwei knappe Heimsiege gegen die ärgsten Konkurrenten im Abstiegskampf konnte das Team um Kapitän Maik Gruhne den Klassenerhalt in letzter Minute sichern. Einmal mehr war dabei Frank Adler eine Bank. Aber auch Diego Weber zählte in der Vorrunde zu den fleißigen Punktesammlern, ehe er eine Klasse höher aufstieg. Bei seinen Einsätzen musste Gregor Wolf jedes Mal bangen und hoffen, doch das aus einem anderen, freudigen Grund. Als der Klassenerhalt auch dank seiner herausragenden Form endlich in Sack und Tüten war, kam seine Tochter Hannah am 12. April gesund auf die Welt. Wir wünschen der jungen Familie alles Gute! 

Der frisch gebackene Vater Gregor Wolf (rechts) in Aktion. Am Zähltisch sitzt Frank Adler, die Nummer eins des Teams. Foto: Bahn

Den Wiederaufstieg im Visier

In den sauren Apfel des Abstiegs musste dagegen die Vertretung der SG 1948 in der Kreisliga beißen. Von Anfang an stand der Aufsteiger vor einer schwierigen Aufgabe. Als Tobias Koppe aus der ersten Mannschaft das Team verstärkte, keimte zwischendurch noch Hoffnung auf. Doch nach der 6:9-Heimniederlage gegen Teicha am Ende der Saison waren alle Messen gesungen. Als Tabellenvorletzter geht es nun zurück in die 1. Kreisklasse. Damit treten in der nächsten Saison gleich zwei Schochwitzer Vertretungen in dieser Spielklasse an. Die Verantwortlichen im Verein zerbrechen sich jetzt schon die Köpfe, wie die schlagkräftige Truppe aussehen soll, die den sofortigen Wiederaufstieg in Angriff nehmen kann. Hoffen wir, dass sie dabei ein glückliches Händchen beweisen. Mit Eckhardt März haben sie eine zusätzliche Option bei der Kaderplanung. 

Bevor die neue Saison im Sommer  beginnt, stehen in der Gotthardtscheune zwei traditionelle Turniere an. Am 1. Juni wird der Laweke-Cup ausgetragen. Und am 29. Juni kommt es in Erinnerung an den Begründer des Tischtennis-Sports in Schochwitz beim Herbert-Kämpfer-Turnier wieder zum vereinsinternen Wettstreit um Pokale und Preise. Zuschauer sind immer herzlich willkommen. 

Wolfram Bahn, Pressewart der SG 1948 Schochwitz

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